Chronik

Die wichtigsten Daten der internationalen

 "Tschechow-Rezeption" im Kurort Badenweiler seit 1904

Stand 27.11.2011

15.7.1904

Der russische Schriftsteller und Dramatiker Anton PawlowitschTschechow erliegt im 44. Lebensjahr seiner jahrzehntealten TBC-Erkrankung in Badenweiler. Das "russische Dörfchen" der großherzoglich-badischen Sommerresidenz, des Kurortes Badenweiler, nimmt von dem in der Marienkapelle aufgebahrten Schriftsteller Abschied.

15.7.1908

Feierliche Einweihung des weltweit ersten Tschechow-Denkmals am Badenweilerer Burgberg unter Anwesenheit u.a. von Tschechows Witwe Olga Knipper-Tschechowa, des russischen Gesandten am Badischen Hof, Ministerresident Baron Dmitri von Eichler, des Leiters des Moskauer Künstlertheaters Konstantin Stanislawski, weiterer Schauspieler desTheaters, des Schriftstellers Pjotr Boborykin sowie vieler Vertreter des Großherzogtums und der deutschen Kulturgesellschaft.

Von Ejchler übergibt das Denkmal im Namen des Russischen Kaiserreiches als Geschenk an das „badische Volk“. Badenweiler feiert Tschechow als „Schriftsteller der Weltliteratur“, der im Kurort Heimatrecht habe.

Anbringung einer Gedenktafel am damaligen „Hotel Sommer“, heute Rehaklinik Park Therme, in dem Tschechow starb, durch Hotelier Gloeser, heute die weltweit älteste erhaltene Erinnerungstafel für Tschechow. Die Besucherstatistik weist aus, dass 1908 die Gäste aus Russland mit fast 11 % aller Kurgäste das größte ausländische Kontingent überhaupt darstellten.

15.7.1914

Deutsch-russische Gedenkfeier anlässlich des 10. Todesjahres des Schriftstellers mit Teilnahme Olga Knippers, K. Stanislawskis, des Reichsdumabgeordneten von Schidlowski und weiterer Persönlichkeiten des deutschen und russischen Öffentlichen Lebens. Am Todestag Tschechows verkündet die Presse, dass das Großherzogtum Baden mit Unterstützung russischer Kreise bereit ist, eine Russisch-Orthodoxe Kirche in Badenweiler für die vielen Gäste des Russischen Reiches zu errichten. Durch den Ersten Weltkrieg und die Russische Oktoberrevolution reißen kurz danach die über 120 Jahre alten Beziehungen zwischen Baden und Russland ab, auch das Kirchenbauprojekt wird aufgegeben.

1918

In den letzten Kriegsmonaten wird das Tschechow-Denkmal wie viele andere Bronzedenkmäler in Deutschland als Teil einer geheimen militärischen Metallsammelaktion eingeschmolzen.

1929

Letzter, fast dreimonatiger gemeinsamer Aufenthalt Olga Knippers und Konstantin Stanislawskis auf besondere Bewilligung Stalins in Badenweiler. Die Öffentlichkeit nimmt keine Notiz.

14.7.1954

Erste Tschechow-Gedenkfeier nach dem Krieg  anlässlich dessen 50. Todesjahr. Swetlana Geier, welche später als Dostojewski-Übersetzerin bekannt wird, hält erste Laudatio. Wichtige Anregungen zur Feier waren durch den bulgarischen Arzt W. Bakardijew aus Sofija zur Erforschung der Hintergründe von Tschechows Tod in Badenweiler und eine weltweite Empfehlung der UNESCO, Tschechows zu gedenken. Die Gemeinde beginnt  Archivalien zu Tschechow zu sammeln.

12.6.1956

Offizielle Gründung des "Tschechow-Archivs" Badenweiler als Dokumentation der eigenständigen Unternehmungen zur  "Versöhnung mit dem ehemaligen Kriegsgegner Sowjetunion" (Ratsprotokoll). Beginn der Zusammenarbeit zwischen der „Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde“ und Badenweiler zur Förderung der Tschechow-Gedenkkultur mitten im Kalten Krieg. Erste Pläne zur Wiedererrichtung des zerstörten Denkmals. Bundespräsident Theodor Heuss erkundigt sich persönlich nach dem Stand der Gedenkkultur für Tschechow. Beginn des Gedenkstein-.Projekts am Schwanenweiher.

1960

Gedenkfeier anlässlich des 100. Geburtstags Tschechows. Die Pläne zu Errichtung eines Gedenksteins als Ersatz für das eingeschmolzene Bronzedenkmal scheitern am sich verschärfenden Ost-West-Konflikt (Transit-Sperre nac h Berlin, Mauerbau, Cuba-Krise).

15.7.1963

Feierliche Enthüllung des Tschechow-Gedenksteins am Schwanenweiher unter Mitwirkung sowjetischer Botschaftsvertreter.

19.4.1964

Bundeskanzler Ludwig Ehrhard lädt zum ersten Mal in der Geschichte der Bundesrepublik sowjetische Journalisten in die Bundesrepublik ein, um das „neue“ Deutschland vorzustellen und trifft sich mit ihnen in Badenweiler, wo zu Beginn am Tschechow-Stein ein Kranz niedergelegt wird. Tschechow ist erneut Bindeglied zwischen Deutschland und Russland.

Ab diesem Jahr in jährlicher Folge

Ab nun wird kein Jahr vergehen, ohne dass der Sterbetag Tschechows mit einer Gedenkveranstaltungen (Vortrag, Lesung, Ausstellung, Theater, Konzert oder Essay)  in Erinnerung gehalten wird.

15.7.1974

Große Gedenkfeier zum 70. Todesjahr. Beginn einer intensiven Zusammenarbeit mit Tschechow-Forschern deutscher Universitäten. Die bekanntesten Professoren der Slawistik werden in den Folgejahren an der Gedenkpflege in Badenweiler mit Vorträgen, Lesungen etc. beteiligt.

1979

Beginn der Zusammenarbeit mit dem russischen Zentralmuseum für Tschechow in Moskau, dem Tschechow-Museum in Melichowo und dem Museum in Jalta. Bedeutende Fotoausstellung mit Großformatfotos des Moskauer Museums. Anschließend erhält Badenweiler 50 dieser Fotos als Geschenk der Sowjetunion für die bisherige Gedenkpflege.

1980

Beginn der literaturwissenschaftlichen Bewertung des "Tschechow-Archivs Badenweiler" durch die Slavisten Prof. Dr. Rolf-Dieter Kluge und Dr. Maria Deppermann vom Slavischen Seminar der Universität Freiburg.

14.-18.10.1985

Erstes Internationale literatuwissenschaftliche Symposium  "A.P.Čechov. Werk und Wirkung" in Badenweiler mit Kongressbandpublikation unter Leitung des Slavischen Seminars der Universität Tübingen nach Berufung von Prof. Dr. R.-D. Kluge von Freiburg nach Tübingen.  Mit 90 Referenten aus 20 Ländern ist die Veranstaltung die bislang größte der deutschen Slavistik zu einem russischen Schriftsteller und findet ein weltweites Echo.

1989

Gedenkfeier anlässlich des 85. Todesjahres Tschechows. Der Direktor des „Museums zum Buch: Die Insel Sachalin von A.P. Tschechow“ in Juschno-Sachalinsk auf der ostsibirischen Insel Sachalin, Georgi Iljitsch Miromanow, verspricht der Gemeinde und Prof. Kluge die Stiftung eines neuen Bronze-Denkmals.

14.5.1992

Feierliche Einweihung des neuen Bronzedenkmalsfür Tschechow am alten Ort auf dem ursprünglichen Sockel unter Teilnahme vieler Vertreter der Kultur, der Wissenschaft und des Öffentlichen Lebens Deutschlands und Russlands unter Leitung des Slav. Seminars der Univ. Tübingen sowie Georgi Miromanows. Die Büste wurde vom dem Sachaliner Bildhauer Wladimir Tschebotarjow geschaffen..

15.7.1994

Gedenkveranstaltung anlässlich des 90. Todesjahres Tschechows

20.-24.10.1994

„Zweites Internationales Čechov-Symposium: Religiöse und philosophische Aspekte in Leben und Werk“ in Badenweiler mit Kongressbandpublikation, unter Leitung von Prof. Dr. R.-D. Kluge, Slavisches Seminar der Univ. Tübingen, seinen Mitarbeitern Regine Nohejl, Heinz Setzer, Heide Willich, sowie Prof. Dr. Wladimir Katajew, Staatliche Lomonossow-Universität in Moskau, Vorsitzender der Tschechow-Kommission bei der Russischen Akademie der Wissenschaften. Erneut über 90 Referenten aus 19 Ländern.

Okt 1997

Bürgermeister Karl-Eugen Engler beruft den Tübinger Slavisten Heinz Setzer, der bei beiden Čechov-Symposien mitgewirkt hatte, zur Errichtung des ersten Tschechow-Museums  in der westlichen Welt. Weitere museale Abteilungen werden zu Stephen Crane, Hermann Hesse,  Annette Kolb, René Schickele und Gabriele Wohmann sowie zur Kurort- und Denkmalsgeschichte eingerichtet. Förderung durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg sowie die Kulturstiftung der Deutschen Bank.

Seit 1998 erfolgt der Kulturdialog zwischen Badenweiler und den Literaturen Deutschlands, der Russischen Föderation sowie anderer Länder auf der Grundlage des neu gegründeten Literarischen Museums „Tschechow-Salon“

21.7.1998

Feierliche Einweihung des Literarischen Museums "Tschechow-Salon“ mit rund 800 Gästen und vielen Vertretern des In- und Auslandes des Öffentlichen Lebens sowie Vertretern aus der  südrussischen Landeshauptstadt Rostow-am-Don und Tschechows Geburtsstadt Taganrog. Eröffnung mit breitem Kulturprogramm, sowie erste Sonderausstellung des Malers Nikolaj Poljuschenko aus Rostow-am-Don zu Tschechows Lebensweg.

1999

Gründung des "Internationalen Literaturforums Badenweiler" als Begegnungs- und Veranstaltungsplattform des „Tschechow-Salons“

durch Museumsleiter Heinz Setzer. Es beginnt ein bis in die Gegenwart weiter entwickelter intensiver Veranstaltungsreigen mit Schriftstellern, Übersetzern, Wissenschaftlern und Theatern zur allgemeinen deutschen und internationalen Literatur wie zur Tschechow-Rezeption. Höhepunkt beim 1. Literaturforum ist ein exklusives Gastspiel des von Stanislawski gegründeten berühmten Staatlichen Akademischen Künstlertheaters in Moskau (MChAT).

2000-2002

In 2000 erster Delegationsbesuch aus Badenweiler mit Bürgermeister Karl-Eugen Engler, Museumsleiter Heinz Setzer und Hotelier Rolf Siegismund in Taganrog und Rostow-am-Don.

Zweites, drittes und viertes Internationales Literaturforum mit Intensivierung der Kulturkontakte zu Russland. Vorträge und Lesungen u.a. mit Ljudmilla Ulitzkaja, Jewgeni Jewtuschenko und dem ehemaligen Berater Präsident Gorbatschows, Alexander Jakowlew.

2001

Dr. Heinz Schindler (Freiburg/Br.), für den 1989 durch Vermittlung von Bundespräsident Richard von Weizsäcker sowie des russischen Staatspräsidenten Michail Gorbatschow die Moskauer Tretjakow-Galerie die erste in Farbe und Größe originalgetreue Reproduktion des einzigen Tschechow-Gemäldes produzierte (geschaffen von Josif Bras, 1898 in Nizza), übergibt  diese Reproduktion als "kulturelles Denkmal der  russischen Perestrojka" dem Badenweilerer Museum.

Juli 2002

Exklusives Gastspiel des „Dramatischen Theaters, genannt "Tschechow-Theater" aus Tschechows Geburtsstadt Taganrog, des ältesten Theaters Südrusslands im Literaturforum. Vereinbarung zwischen der Radiotechnologischen Universität Taganrog und Badenweiler zur Entwicklung einer russischen Internet-Datenbank zu Leben und Werk Tschechows sowie zur Gedenkkultur Badenweilers an Tschechow.

17.8.-24.8. 2002

Erste "Woche der Deutschen Kultur" in Taganrog mit bilateralen Kulturveranstaltungen unter Mitwirkung offizieller Delegationen aus Badenweiler sowie der Taganroger Partnerstadt Lüdenscheid.

Feierliche Unterzeichnung der Kulturpartnerschaft der Tschechow-Städte Taganrog und Badenweiler, unterzeichnet von Oberbürgermeister Sergej Schilo aus Taganrog, Kulturministerin Swetlana Wassiljewa von der Gebietsregierung Rostow am Don und Bürgermeister Karl-Eugen Engler aus Badenweiler. Vortrag des Badenweilerer Museumsleiters H. Setzer während des Taganroger Internationalen Kongresses "Tschechow und Deutschland". Aufnahme der Planungsarbeiten für das „Internationale Tschechow-Gedenkjahr 2004“ anlässlich dessen 100. Todestag in Badenweiler am 15.7.2004.

2003

5. Internationales Literaturforum Badenweiler“, u.a. mit Inszenierung der Liebesbriefe Tschechows und Olga Knippers. Aufnahme der Badenweilerer Planungen zum Tschechow-Gedenkjahr 2004 anlässlich des 100. Todesjahres in die offiziellen „Deutsch-russischen Kulturbegegnungen 2003/2004 der Russischen Föderation und der Bundesrepublik Deutschland“, Förderung durch die Landesstiftung Baden-Württemberg und die Russische Föderation. Kooperation mit dem Botschafter der RF beim Europarat, Alexander Orlow und Besuch des Stv. russ. Kulturministers Pavel Choroschilow sowie einer Regierungsdelegation mit TV-Team aus der Gebietshauptstadt Rostow-am-Don . Fernsehberichte des Russischen Staatlichen Fernsehens Moskau über Badenweiler und Tschechow.

2004

Internationales Tschechow-Gedenkjahr in Badenweiler anlässlich des 100. Todesjahres des russischen Schriftstellers und Dramatikers“ im Rahmen der „Deutsch-russischen Kulturbegegnungen 2003/04“. Zu dieser bedeutendsten Veranstaltung innerhalb des weltweiten Tschechow-Gedenkjahres übernimmt der russische Kulturminister Alexander Sokolow die Schirmherrschaft. Über 40 Veranstaltungen laufen unter dem organisatorischen Dach des „6. Internationalen Literaturforums Badenweiler“:

- Tschechow-Ausstellung des Museums des Moskauer Staatlichen Akademischen Künstlertheaters sowie der Privatsammlung Renata Helkers „Der Tschechow-Clan“, Berlin

- Exklusivgastspiel „Die Möwe“ durch das Moskauer Staatliche Akademischen Künstlertheater

- Theaterabend mit Wassili Dantschenko, dem Enkel des Gründers des Moskauer Künstlertheaters

- „Drittes Internationales literaturwissenschaftliches Čechov-Symposium“ mit über 80 Referenten aus 19 Ländern unter der Ägide der Universität Tübingen und Leitung von Prof. Dr. Rolf-Dieter Kluge, Univ. Tübingen/Warschau, zusammen mit Regine Nohejl, Heinz Setzer, Dr. Heide Willich-Lederbogen,.

- Festveranstaltung mit Staatsministerin für Kultur und Medien,  Dr. Christine Weiss, als Vertretung der Bundesrepublik Deutschland und vielen weiteren Ehrengästen aus Politik, Kultur und Theater der Bundesrepublik Deutschland, der Russischen Föderation, Frankreich und weiterer Länder

- Einweihung des „Tschechow-Platzes“ vor dem Rathaus sowie Enthüllung des Tschechow-Denkmals „Die Möwe“ des Moskauer Bildhauers Alexander Taratinow  durch Gouverneur Eduard Rossl als Geschenk des baden-württembergischen Partnerlandes Jekaterinburg/Swerdlowsk

- Pflanzung des „symbolischen Kirschgartens“ am Burgberg durch den Botschafter der Russischen Föderation beim Europarat, Alexandre Orlov, den Stv. Gouverneur von Rostov-am-Don, Alexander Bedrik, den Oberbürgermeister von Tschechows Geburtsort Taganrog, Nikolaj Fedjanin, den Gesandten der Russischen Botschaft in Berlin, Wladimir Polenow, und Bürgermeister Engler.

-Tschechow-Filmtage mit zwei Filmpremieren.

- Deutschsprachige Uraufführung der Kantate „Der Bischof von A.P. Tschechow“ durch den Taganroger Kammerchor LIK unter Chorleiter Alexej Loginow sowie unter Mitwirkung des dt. Schauspielers Martin Lunz von Badenweilerer Literatheater.

- Aufstellung von 43 Texttafeln des „Kulturgeschichtlichen Rundgangs“  vor den wichtigsten Stätten der Badenweilers mit besonderer Berücksichtigung der Tschechow-Traditionen des Kurortes.

- Deutsche Erstübersetzung und -publikation durch Heinz Setzer der „Authentischen Lebenserinnerungen von Leo L’vov Rabenek: Die letzten Minuten A. P.Čechovs in Badenweier“ zum Symposium.

2005

Beginn der Editionsarbeiten zur Kongresspublikation des „Dritten Internationalen Cechov-Symposiums“ (Erscheint im Wissenschaftsverlag Harrassowitz in Wiesbaden)

Vorbereitung zum internationalen Projekt: „Russische Intermezzi am Oberrhein.  Die kulturellen, gesellschaftlichen und dynastischen Beziehungen Badens, des Elsass und der Nordschweiz mit Russland in den letzten 250 Jahren“.

Besuch und Vortrag des Direktors des Tschechow-Museums H. Setzer beim  Internationalen Tschechow-Kongress in Taganrog.  Erneut reist eine offizielle Delegation aus Badenweiler nach Taganrog und Rostov-am-Don.

2006

8. Internationales Literaturforum von Mai bis Oktober. Start mit Vortrag und Wortgottesdienst  mit dem Ständigen Vertreter der Russischen Orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats in Deutschland, Erzbischof Longin von Klin. Höhepunkt ist das grenzüberschreitendes Projekt „Russische Intermezzi am  Oberrhein. Kulturelle Begegnungen mit Russland während der letzten 200 Jahre“.  Es kooperieren Städte und Institutionen aus Baden, Elsass, der Nordschweiz und Russland mit vielen Gästen aus Deutschland, Frankreich und Russland. Das Veranstaltungsprogramm umfasst u.a. die Uraufführung des Schauspiels „Ehre, Eifersucht und Tod. Szenen aus dem letzten Lebensjahr des russischen Dichters Alexander Puschkins“ von Heinz Setzer mit dem Literatheater Badenweiler (Regie Martin Lunz). Hauptveranstaltung ist die große, von Goethe-Institut und Auswärtigem Amt der Bundesrepublik geförderte internationale  Ausstellung im Großherzoglichen Palais zu den badisch-elsässisch-schweizerisch-russischen Beziehungen, wobei der renommierte südrussische Kammerchor LIK aus Taganrog bei der Eröffnung mitwirkt.

Dez. 2006

Die erste Auflage des „Kulturhistorischen Führers durch Badenweiler“ u. a. mit Darstellung der „Badenweilerer Literaturgeschichte“.

15.3.2007

Die Russische Föderation verleiht Bürgermeister Karl-Eugen Engler und Museumsleiter Heinz Setzer die „Puschkin-Medaille“, die höchste russische Auszeichnungen im Kulturbereich für Ausländer. Zweite erweiterte und verbesserte  Auflage des „Kulturhistorischen Rundgangs durch Badenweiler“ erscheint.

Juni 2007

Heinz  Setzer erhält den mit 5.000 € dotierten Dr. Feldbausch-Preis für Kultur, Kunst und Wissenschaft

12.-19.7. 2007

9. Internationales Literaturforum mit russ. Delegation mit  Erzbischof Panteleimon von Rostow-am-Donund Nowotscherkassk,  Stv. Kulturminister Valeri Gelas u.a. . Mit Vorträgen, russ.-dt.-frz. Begegnungsprogramm, Veranstaltungen zur russ. Kultur und großem geistlichen Chorkonzert mit dem Taganroger Chor LIK.

30.8. 2007

Der bekannte Staatsschauspieler Anatoli Toropow vom Staatlichen Akademischen Kleinen Theater in Moskau, dem ältesten Dramentheater Russlands, bringt eine Exklusivaufführung zu Tschechow.

Dez. 2007

Erste deutschsprachige Website und CD des Staatlichen Historischen Tschechow-Museums in Taganrog zu Tschechow erscheint.  Vorbereitung in Badenweiler des vom Russischen Forschungsfonds finanzierte Projekt  „Virtuelles Museum: Anton Tschechow: Der Beginn seines Lebenswegs in Taganrog, sein Ende in Badenweiler“ mit Prof. Dr. Oleg Makarevich, Prof. Dr. Ljudmilla Babenko von der  Südrussischen Staatlichen Universität und der Taganroger Staatlichen Universität für Radiotechnologie.

1. 4.2008

12-köpfiger Delegationsbesuch der Tschechow-Gedenkstätten durch die juristische Führungsspitze der Russischen Föderation unter Leitung von Prof. Dr. Wenjamin Jakowlew, des Leiters des Juristischen Forschungsinstituts der RF und Beraters des russischen Staatspräsidenten Putin auf Einladung des Bundesverfassungsgerichts, Bundesgerichtshofs und Dt. Richterbundes in Karlsruhe. Der deutsche Kulturkanal Arte dreht einen Film über Badenweilers Tschechow-Tradition für die Sendung der zehn bedeutendsten Dramatiker der Weltliteratur (Sendung im September 08)

15.07.2008 und danach

10. Internationales Literaturforum: Vortrag von Andrey Gurkov von der Russischen Redaktion der „Deutschen Welle“ und Deutschlandfunk zur aktuellen Situation Russlands nach der Wahl Dmitri Medwedjews zum neuen russischen Staatspräsidenten.

Das SWR Fernsehen dreht einen Film zur eigenständigen Literaturgeschichte des Heilbads und Prof. Dr. Olga Peskova von der Südlichen Universität der RF in Taganrog und H. Setzer planen weitere Kooperation für ein EU-Projekt zur Erstellung eines technisch innovativen virtuellen Museums im Internet mit dem Titel „Anton Tschechow: Beginn des Lebensweges in Taganrog – sein Ende in Badenweiler.“

6.-13.08.2008

Große Exkursion einer Delegation aus Badenweiler unter Leitung von Bürgermeister Karl-Eugen Engler und Museumsleiter Heinz Setzer auf Einladung der Gebietsregierung Rostow-am-Don mit offiziellen Empfängen in Rostow und Taganrog, Pressekonferenzen, Kirchen-, Museums- und Bibliotheksbesuchen, Kulturveranstaltungen. Besuch der Hauptstadt Rostow-am-Don;  Taganrog; der Staniza Wjoschensjaja am Stillen Don, der Heimat des Schriftstellers Michail Scholochov; den historischen Städten Asow, Nowotscherkassk und Starotscherkassk .

26 -30.10.2008

Erste „Kulturtage der Don-Kosaken im Süden Deutschlands“ mit Konzerten des Kosakenchores „Der rechtgläubige Don“ vom „ Stillen Don“ sowie mit Einführungsvorträgen in Badenweiler, im Château d’Anthès im elsässischen Soultz und bei der Deutschen Turgenev-Gesellschaft in Baden-Baden, begleitet von einer großen Gruppe von Fernseh- und Zeitungsjournalisten aus Südrussland.  Im Dezember Arbeitstreffen mit Prof. Dr. Oleg Makarevich von der Südlichen Föderalen Universität der RF zur Projektplanung eines „virtuellen Tschechow-Museums“.

Ab Dez.- 2008

Vorbereitung zur Gründung der„Deutschen Tschechow-Gesellschaft“ in Badenweiler auf der Grundlage der über 100-jährigen Erinnerungskultur des Heilbads mit dem Ziel der  Förderung, Verbreitung und Erforschung von Person, Werk und Wirkung  Tschechows sowie zur Förderung und Koordination eines grenzüberschreitenden Kulturdialogs im humanen Geiste Tschechows.

20.6.2009

  Besuch der Kommandeure und Ritter des Russischen Großpriorats des Ordens des Hl. Johannes von

Jerusalem, genannt von Rhodos, genannt von Malta, auf den Spuren A. Tschechows mit Empfang und Führung.

21.6.2009

Aufführung der absurden Komödie „Tausend und eine Leidenschaft oder Anleitung für Heiratswillige“  nach Motiven von Anton Tschechow durch das Uni-Theater Karlsruhe unter Leitung des russischen Profiregisseurs Beno Axionow.

16.07.2009

Gründung der „Deutschen Tschechow-Gesellschaft“ (DTG) in Badenweiler.

Vorsitzender:  Prof. Prof. h.c. Dr. Rolf-Dieter Kluge (Univ. Warschau u. Tübingen); Stv. Vorsitzender: Heinz Setzer, Museumsleiter Badenweiler; Schriftführerin: Dr. Regine Nohejl, Univ. Freiburg; Schatzmeister: Karl-Eugen Engler, Bürgermeister Badenweiler, sowie fünf BeisitzerInnen.

Präsidium des Kuratoriums: Dr. h.c. Gernot Erler, MdB, Staatsminister im A.A. a.D., Prof. Dr. Wladimir Kataev, Russ. Akademie der Wiss. und Lomonossow-Univ. Moskau; Nikolaj Fejanin, Oberbürgermeister Taganrog.

Das Jubiläumsjahr 2010 zum 150. Geburtstag A. P. Tschechows

28.1. – 3.2.2010

Zentrale Internat. Tschechow-Konferenz an der Staatlichen Lomonossow-Univ. und der Russ. Akademie der Wiss in  Moskau, Teilnahme von Museumsleiter Heinz Setzer mit dem Vortrag:  „Die Umwertung A. P. Tschechows zum Begründer der literarischen Moderne im Jahr 1960 in Westdeutschland“.

28.1.-  2.2.,

Zentrale Jubiläumsfeier in Taganrog mit Anwesenheit von Staatspräsident D. Medwedjew. Teilnahme einer offiziellen  Badenweiler Delegation unter Leitung von Bürgermeister Karl-Eugen Engler Engler.

29.1. – 30.1.  

Zweitägige Tschechow Geburtstagsfeier  unter Leitung der Deutschen Tschechow-Gesellschaft in Badenweiler

23.3.

„Tschechow, Badenweiler und die Weltkultur“, Bildvorträge zu den Tschechow-Gedenkfeiern in Taganrog und Moskau.

28.3. – .29.3.

ca. 60 bayrische SchülerInnen aus deutsch-russischen Umsiedlerfamilien auf den Spuren Tschechows im Rahmen eines bayrischen Kultur- und  Integrationsprogrammes.

22.- 24. 4.

Fotodokumentation von Badenweiler und Umgebung für die zentrale staatliche Tschechow-Jubiläums-Ausstellung „Projekt Tschechow“  im „Museum für russischeZeitgeschichte“ in Moskau durch den bekannten Fotografen Konstantin Ivanishin.

27.4.

Präsentation der Heimattage Baden-Württemberg 2010 im Markgräflerland im Landtag in Stuttgart, auch mit Vorstellung des Tschechow-Programms.

Von April bis Oktober werden über 20 große Tschechow-Führungen durch Badenweiler durchgeführt.

26.6.

„Russische Literatur und Orthodoxie“,  Vortrag von  Erzbischof Longin, des Ständigen Vertreters der Russ. Orthodoxen Kirche in Deutschland sowie mit geistlichem Konzert des russischen Chores des Eparchats.

13.7.-  18. 7.

Tschechow-Jubiläumswoche in Badenweiler

mit über 50 Ehrengästen aus Russland, Frankreich, Polen und Deutschland.

Mit folgenden Veranstaltungen:  große Fotoausstellung: „Taganrog – Perle des russischen Südens“ der Fotokünstlerin Ljudmila Smetanko. Eröffnung durch Kulturministerin Swetlana Wasiljewa, Gebiet Rostov-am-Don; Gitarrenkonzert mit dem Virtuosen Igor Dubrovin St. Petersburg; 

Hauptversammlung der Deutschen Tschechow-Gesellschaft;

Süddeutsche Premiere des deutsch-russischen „Fotofilms“ „Die Dame mit dem Hündchen“;  

Vortrag von Prof. Dr.  Rolf-Dieter Kluge (Univ. Warschau und Tübingen) zu: „Tschechow in Deutschland“  mit Podiumsgespräch;

Deutsch-russisches Tschechow-Theaterfestival, Teil 1: mit: „Anton Tschechow und Olga Knipper – Lieben und Leiden in Briefen“, Szenische Lesung mit dem „Ensemble Worton“;

Theaterfestival Teil 2: Schauspiel des Badischen Staatstheater Karlsruhe  „Die Insel“; „Tagebuch eines Wahnsinnigen“ nach Motiven von Nikolaj Gogol und Anton Tschechow, Regie: Bäno Axionov.

Autorenlesung mit dem Moskauer Schriftsteller Wjatscheslaw Kuprijanow; mehrere „Tschechow-Wanderungen“.

18. – 19.9.

Theaterfestival,Teil 3:  Exklusives Gastspiel des berühmten Staatlichen Akademischen Zentralen Obraszow-Theater der Puppen aus Moskau mit der Jubiläumsinszenierung: „Ein ungewöhnliches Konzert für Dr. Tschechow“, Sponsoring des gesamten Gastspiels durch das Kulturministerium der Russischen Föderation.

15. – 17.10

Themenwochenende „Baden-Württemberg liest“ der  „Heimattage Baden-Württemberg 2010 im Markgräflerland“ unter der Schirmherrschaft des Historikers und Schriftstellers Prof. Dr. Rüdiger Safranski mit folgenden Tschechow-Veranstaltungen:

Theaterfestival, Teil 4:  Exklusives Gastspiel des Staatlichen Dramatischen Theaters Taganrog, genannt Tschechow-Theater, mit der Jubiläumsinszenierung  „Der Waldschrat“;

Rezitation „Anton Tschechows frühe Satiren am frühen Morgen“ mit Brigitte Buhre (Hamburg) und Bajanvirtuose Maxim Shagaev (Berlin).

15.-21.12. 2010

DerTag Badenweilers in Moskau“,

Museumsleiter H. Setzer hält auf Einladung des „Staatl. Zentr. A.A. Bachruschin-Theatermuseums“ in der zentralen Tschechow-Ausstellung im „Museum für russische Zeitgeschichte“, dem ehemaligen Revolutionsmuseum der Sowjetunion,einen Bildvortrag zur Tschechow-Tradition Badenweilers und zu dt. Tschechow-Inszenierungen.

Februar bis März

Im Tschechow-Archiv arbeiten zwei wissenschaftliche Praktikantinnen des Slavischen Seminars der Univ. Freiburg an der digitalen Erfassung der Tschechow-Zeitschriftensammlung.

15.-20.3. 2011

Russischsprachiger Vortrag von H. Setzer an den „VII. Internationalen Tschechow-Lesungen“ in der „Staatl. Gedenkstätte und Tschechow-Museum Melichowo“ bei Moskau, Beitritt aller russischen und ukrainischen Tschechow-Museen und Bibliotheken zur DTG. Das Literar. Museum „Tschechow-Salon“ tritt der „Russischen Gesellschaft der Tschechow-Museen und Bibliotheken“  bei.

31.5.2011

Verleihung der „Tschechow-Ehrenmedaille“ der Russischen Föderation durch den Botschafter Vladimir M. Grinin in Berlin an Bürgermeister Karl-Eugen Engler und Museumsleiter Heinz Setzer

2.-4.6.2011

Literatur- und kulturwissenschaftliches Symposium des Slavischen Seminars der Universität Freiburg in Zusammenarbeit mit der Deutschen Tschechow-Gesellschaft und der Gemeinde Badenweiler im Rathaus Badenweiler: „Genderdiskurse und nationale Identität in Russland – Sowjetische und postsowjetische Zeit“.

3.6.2011

Innerhalb des Symposiums: Diebekannte Schriftstellerin Tatjana Tolstaja (Moskau) liest aus unveröffentlichten biografischen Texten.

 Juni – August  2011

Im Tschechow-Archiv arbeitet die Praktikantin Eugenie Metzger vom  Slavischen Seminar der Univ. Freiburg an der digitalen bibliografischen Erfassung des Archiv-Buchbestandes.

30.6.2011

Beginn des 13. Internationalen LiteraturforumsBadenweilers zum Motto „Der Geist des Westens“ mit Lesung und Diskurs des russisch-ukrainischen Schriftstellers Andrej Kurkow (Lesung aus dem Roman „Der Milchmann in der Nacht“).  Diskurspartner: H. Setzer.

8.7.2011

Lesung und Diskurs mit dem Büchner-Preisträger Martin Mosebach: „Gespinst aus Dichtung und Wahrheit. Vom Geist des Westens“. Lesung aus dem Roman „Was davor geschah“. Diskurspartner H. Setzer

15.7.2011

„Sterben so Beamte?“, Drei Tschechow-Erzählungen, Inszenierung des Schweizer „Teatro Paravento“ aus Locarno zum 150. Geburtstag des Schriftstellers.  Aufführung zu Ehren Tschechows an dessen Sterbetag. in Zusammenarbeit mit der Dt. Tschechow-Gesellschaft

15.8.2011

Exklusives Chorkonzert mit dem Kammerchor LIK aus Taganrog als nachträgliche Ehrengabe zum 150. Geburtstag A. Tschechows  unter Leitung von Alexej Loginow. Im Rahmen der Internationalen Chorwoche Badenweiler. In Zusammenarbeit mit der Dt. Tschechow-Gesellschaft.

2.9.2011

Das Theologisch-Pastorale Institut der Universität Mainz und der Diözesen Mainz, Trier und Limburg unter Leitung von Dr. Karl Josef Ludwig (Mainz) und Prof. Dr. Karl-Josef Kuschel (Tübingen) im Rahmen eines Leo Tolstoj-Seminars im Tagungshaus der Erzdiözese Freiburg in St. Peter zu einer großen Tschechow-Führung in Badenweiler.

20. und 21.9.2011

Exklusiv-Aufführung des Ermitage-Theaters aus Moskau mit der preisgekrönten Jubiläumsproduktion zum 150. Geburtstag Tschechows „Die geheimen Aufzeichnungen eines Geheimen Rates“ nach „Eine Langweilige Geschichte“ u. a. Erzählungen in russ. Sprache mit deutscher Übersetzung in Projektion. Text und Regie: Michail Levitin, Hauptdarsteller: Michail Filippow. Sponsoring durch das Kulturministerium der Russischen Föderation. In Zusammenarbeit mit der Dt. Tschechow-Gesellschaft

30.9.2011

Podiumsdiskussion: „Vom Geist des Westens“ mit  Prof. Dr. Rüdiger Safranski, Schriftsteller u. Kulturwissenschaftler; Prof. Dr. Hansgeorg Schmidt-Bergmann, Direktor der  Literarischen Gesellschaft und des Museums für Literatur am Oberrhein; PD Dr. Francesca Vidal, Präsidentin der Internat. Ernst Bloch-Gesellschaft , Univ. Koblenz-Landau; Heinz Setzer, Leiter Literaturforum und Tschechow-Museum.

27.11.2011

Dritte Verleihung des Stephen Crane-Forschungspreises der für nordamerikanische Literatur- und Kulturwissenschaften der Albert Ludwigs-Universität Freiburg wie der Gemeinde Badenweiler an die Aynur Erdogan für deren wegweisende Magisterarbeit, sowie zwei Nominee-Preise für die Masterarbeiten von Anna Brandstätter und Maximilian Alder.