Letzte Namensträgerin der Familie Tschechow in Russland besucht Badenweiler

Vom 25. - 28. Februar wird Prof. Jewgenia Filippowna Tschechowa, letzte Trägerin des Namens „Tschechow“ in Russland aus der Familie des Schriftstellers und Dramatikers Anton Tschechow, Badenweiler besuchen.

Der Badenweilerer Museumsleiter Heinz Setzer hatte Frau Tschechowa im September letzten Jahres bei der Internationalen Tschechow-Konferenz auf der fernöstlichen Insel Sachalin kennengelernt, wo sie als Ehrengast der dortigen Landesregierung und der Internationalen Gemeinschaft der Tschechow-Museen und Bibliotheken teilnahm.  Durch seine Vermittlung wurde sie nun vom SWR-Fernsehen nach Deutschland eingeladen. Ihr Wunsch war dabei auch, den Sterbeort Badenweiler ihres berühmten Verwandten besuchen zu können. Jewgenia Tschechowa ist die Witwe des Künstlers Sergej Sergejewitsch Tschechow, des Großneffen des Schriftstellers. Anton Tschechow selbst hat keine direkten Nachkommen. Die jetzt 75-Jährige studierte Chemie und Physik und arbeitete als Spezialistin für Buntmetalllegierungen am Staatlichen Metallurgischen Institut in Moskau und ist sogar Inhaberin eines Patentes für Wismuthlegierungen. Ihr bereits 1975 verstorbener Gatte Sergej Sergejewitsch war der Enkel von Michail Pawlowitsch,  des jüngsten Bruders des Schriftstellers Anton Tschechow. In der Sowjetunion galt Sergej, vor allem durch mehrere Großplastiken, als bekannter Bildhauer, der sich auch um den Erhalt alter Straßenzüge in Moskau verdient gemacht hat.

Neben einem Empfang durch Bürgermeister Karl-Eugen Engler im Rathaus mit Eintrag ins „Goldene Buch“ der Gemeinde, der Besichtigung des Literarischen Museums sowie der Tschechow-Denkmäler des Heilbads, sind Exkursionen mit Frau Tschechowa nach Freiburg, ins Elsass nach Colmar und in die Puschkin-Abteilung des Museums in Soultz  durch die Deutsche Tschechow-Gesellschaft geplant.

Heinz Setzer