15. Internationales Literaturforum Badenweiler
Deutsch-französische Brücken über den Rhein.
Getrennt und doch verbunden.
Zwei literarische Soiréen mit den elsässischen Schriftstellern
Pierre Kretz und Martin Graff
Zu Ehren des Schriftstellers René Schickele und
zum 50-jährigen Jubiläum des deutsch-französischen Freundschaftsvertrags.
Vor 130 Jahren wurde der Schriftsteller, Dichter und Publizist René Schickele, der Vorkämpfer für die besondere Rolle des Elsass bei der deutsch-französischen Verständigung, im elsässischen Obernai geboren. 1940 starb der in Badenweiler heimisch Gewordene auf der Flucht vor den Nazis in Südfrankreich. Sein Vermächtnis schuf die literarische Brücke Badenweilers über den Rhein, die seit über einem halben Jahrhundert das Heilbad eng mit den Nachbarn auf der anderen Rheinseite verbindet.
Um die deutsch-französischen Freundschaft stets mit neuen Emotionen und Perspektiven zu beleben, lädt das Internationale Literaturforum Badenweiler gleich zu zwei literarischen Soiréen mit den elsässischen Schriftstellern und Publizisten Pierre Kretz und Martin Graff.
Beide sind bekannt dafür, die Klischees nationaler und touristischer Befindlichkeiten gegen den Strich zu bürsten und in „schonungsloser Freundschaft“ auch die badisch-elsässische Nachbarschaft aufs Korn zu nehmen.
Teil 1
„DER SEELENHÜTER“
Lesung und Gespräch mitdem Schriftsteller Pierre Kretz
am Mittwoch, 18. Sept., 20.15 Uhr,
im Vortragssaal des Kurhaus Badenweiler.
Kretz liest als Zeitzeuge par excellence aus seinen Büchern: „Der Seelenhüter“ und „Ich, der kleine Katholik“. Selten waren Eindrücke aus dem Elsass humorvoller und war das Balancieren auf dem Seil der Kulturen authentischer. Der Autor und Publizist, der in Straßburg und Saarbrücken Jura studierte, war schon im Kulturkampf der 1960er Jahre engagiert und hat u. a. die junge elsässische Theaterszene mitgetragen. Zudem setzt er sich vehement für den Erhalt des alemannisch-elsässischen Dialekts ein, der von der französischen Hochsprache zunehmend verdrängt wird.
Teil 2
„LEBEN WIE GOTT IM ELSASS – DEUTSCHE PHANTASIEN“
Kabarett-Lesung mit dem elsässischen „Grenzvagabund“ Martin Graff
am Freitag, dem 20. September, 20.15 Uhr
im Vortragssaal des Kurhauses Badenweiler
Die Funken sprühen, wenn Graff die widersprüchlichen Klischees der Deutschen zum „Paradiesgarten“ Elsass aufdeckt – wo vielleicht doch die Keimzelle für ein neues Europa wächst. Geschärfter Witz, hintergründiger Humor und historisches Wissen über beide Länder gehen bei ihm eine Verbindung ein, die dem Hörer die Sprache verschlägt. Ähnlich wie Schwejk mogelt sich der „Alsakon“ Graffscher Provenienz, der elsässische „Con“ (Dummbeutel), mal auf gallisch-französische, mal auf teutonisch-alemannische Weise aus der Bredouille, wenn ihm die schwankende Identität wieder ein Bein stellt.
Graff ist mehrfacher Preisträger des deutsch-französischen Journalistenpreises und schreibt u. a. für die „Badische Zeitung“ „Die Rheinpfalz“ und „Das Parlament“. Nicht zuletzt ist er engagierter Vertreter des Bilingualisme, der Zweisprachigkeit der deutsch-französischen Grenzregion.
Preise pro Veranstaltung:
Vorverkauf 8 / 9 €, Veranstaltungskasse 10 / 11 €;
Schüler und Studierende 6 €.
Tickets und Vorverkauf:
Tourist-Info Badenweiler, Ernst-Eisenlohr-Str. 4, 79410 Badenweiler, T. +49-(0)-7632-799-300, Fax -799-399, Email: touristik@badenweiler.de
Jeden Abend mit einem
Büchertisch der Buchhandlung „Bücherbastian“
Badenweiler.
Zu den Pausen bei beiden Veranstaltungen kommt die
„Vittel-Edition“
2010 Badenweiler Burg Neuenfels,
Weißburgunder trocken
zum Ausschank. Ein Sponsoring der Winzergenossenschaft Britzingen zu Ehren der bereits 1957 geschlossenen Städtepartnerschaft Badenweilers mit dem bekannten
lothringischen Kurort Vittel.